Kategorien
News

Vier Kränze für Schwingklub Rottal

Am letzten Wochenende wurde mit dem Thurgauer- und dem Zuger Kant. Schwingfest die Kranzfestsaison eröffnet. Mit Sven Schurtenberger und Stefan Stöckli holten sich gleich zwei Rottaler den Kranz in Müllheim, während die aufstrebenden Nachwuchshoffnungen, Urs Riebli und Samuel Schwyzer, die Heimreise aus Baar kranzgeschmückt antreten konnten.

Thurgauer Kant. Schwingfest Müllheim

169 Schwinger traten beim Nordostschweizer Kranzfestauftakt in Müllheim zum Wettkampf an. Als Gastklub waren vom Schwingklub Rottal vier Athleten eingeladen. Nebst den beiden Eidgenossen Sven Schurtenberger und Stefan Stöckli waren auch Roger Bürli und Damian Stöckli in der Fremde am Start. Damian Stöckli erwischte dabei den besten Festauftakt und konnte seine beiden Gegner im Anschwingen bezwingen. Noch vor der Mittagspause wurde er dann vom grossen Favoriten Samuel Giger in der Zwischenrangliste etwas zurückgebunden. Nach einem weiteren souveränen Sieg im vierten Gang bekam er es im Ausstich mit zwei Routiniers zu tun. Gegen den Eidgenossen Stefan Burkhalter und den kräftigen Teilverbandkranzer Roman Schnurrenberger fand Damian kein Rezept und musste in beiden Duellen eine Punkteteilung hinnehmen. Trotz einer soliden Leistung verpasste er mit 55.50 Punkten den erwünschten Kranz.

Ebenfalls knapp am Eichenlaub vorbei schrammte Roger Bürli, welcher im Anschwingen den Eidgenossen Michael Bless mehrmals arg in Bedrängnis brachte und schlussendlich stellte. Nach einem Pflichtsieg im zweiten Gang bodigte er den starken Thurgauer Mario Schneider und blieb mit der Spitze im Zwischenklassement auf Tuchfühlung. Im vierten Gang bekam es Roger mit einem weiteren Topschwinger, dem grossgewachsenen Kurzspezialisten Janic Voggensperger, zu tun. Leider vermochte er den Angriffen des entfesselt aufschwingenden Neo-Nordostschweizer nicht stand zu halten und verlor diesen Gang. Die Marschroute für den Kranzausstich war somit klar; zwei Siege mussten her. Nach einem Sieg im fünften, setzte es dann aber gegen Shane Dändliker eine bittere Niederlage im sechsten Gang ab. Mit etwas mehr Wettkampfglück wäre auch für Roger der Kranzgewinn möglich gewesen. Die Form und Klasse dazu hätte er auf jeden Fall gehabt.

Zwei Kränze im Trockenen

Gespannt warteten die Zuschauer im ersten Gang auf das Gigantenduell zwischen Sven Schurtenberger und Samuel Giger. Der Thurgauer Ausnahmekönner liess dabei gar nichts anbrennen und kam bereits im ersten Zug zum Sieg. Sven liess sich von diesem ernüchternden Auftakt aber nicht lange beirren und rollte in der Folge das Feld von hinten auf. Nach Siegen gegen Nicola Wey, Sepp Fuster und Silvan Wetter wartete im fünften Gang mit Domenic Schneider ein harter Brocken auf Sven. Doch Sven war auch dieser heiklen Aufgabe gewachsen und entschied das Kraftduell gegen den Thurgauer Eidgenossen eindrucksvoll für sich. Zwar fehlte ihm ein Viertelpunkt für den Einzug in den Schlussgang, konnte sich aber dennoch mit dem abschliessenden Sieg gegen Marco Oettli den Kranz topkassiert im dritten Rang aufsetzen lassen.

Eine Blitzniederlage im ersten Gang gegen Domenic Schneider musste der zweite Rottaler Eidgenosse, Stefan Stöckli, verdauen. Mit zwei Maximalnoten im zweiten und dritten Gang rehabilitierte er sich dann aber und schloss bis zur Mittagspause wieder zur Spitzengruppe auf. Eine härtere Aufgabe im vierten Gang hätte es dann aber für den Wyberhakenspezialisten nicht geben können. Das Einteilungskampfgericht teilte ihm den Kilchbergsieger Samuel Giger zu. Die ersten Züge parierte Stefan noch geschickt und setzte gar einmal zu einem überraschenden Wyberhaken an. Im Anschluss musste er sich dann aber einem gewaltigen Kurzzug geschlagen geben. Auch für ihn war die Ausgangslage klar. Zwei Siege mussten zum Abschluss zwingend her, falls das Ziel, der Kranzgewinn, bewerkstelligt werden sollte. Durch souveräne und schnelle Siege gegen Niklas Blaser und Fabian Koller schaffte es Stefan erfreulicherweise auf den kranzberechtigten siebten Schlussrang. Eine riesige Genugtuung für das Stehaufmännchen aus dem Rottal, welcher sich in den vergangenen fünf Jahren immer wieder von grösseren Verletzungen zurückkämpfen musste.

Der Festsieg in Müllheim ging erwartungsgemäss an den Topfavoriten Samuel Giger. Der 24-jährige Topathlet bodigte im Schlussgang bereits mit dem ersten Angriff das grosse 19-jähirge Talent Werner Schlegel, welcher ihm im zweiten Gang noch einen Gestellten abringen konnte.

Zuger Kant. Schwingfest in Baar

Gleich sieben junge Rottaler kämpften am Zuger Kant. Schwingfest um den Kranz. Mit Urs Riebli und Samuel Schwyzer schafften es verdient zwei Nachwuchshoffnungen ihren ersten Kranzgewinn vom letzten Jahr zu bestätigen.

Einen Traumstart legte Urs Riebli mit zwei Plattwürfen hin. Im ersten Gang liess er Severin Arnold keine Chance und lieferte im zweiten Gang eine wahrhaftige Meisterleistung ab. Ihm gelang das Kunststück, den Mitfavoriten und mehrfachen Eidgenossen Benji von Ah mit der Maximalnote zu bezwingen. Im dritten Gang verlor er dann gegen den späteren Schlussgangteilnehmer Marco Ulrich, wendete aber im vierten Gang mit einem weiteren Sieg das Blatt wieder zu seinen Gunsten. Ein Gestellter gegen Fabian Durrer und ein Sieg gegen Fabian Birchler im Ausstich brachten Urs den Kranz auf dem hervorragenden vierten Rang mit 57.25 Punkten ein.

Im achten Rang mit 56.25 Punkten brachte auch Samuel Schwyzer seinen zweiten Karriere-Kranz ins Trockene. Nach dem Sieg zum Auftakt gegen Adrian Gander trotzte Samuel dem Schwyzer Eidgenossen Mike Müllestein einen Gestellten ab. Ein weiterer Sieg im dritten Gang brachte ihn in eine hoffnungsvolle Ausgangslage für die zweite Wettkampfhälfte. Zwei Gestellte in den Gängen vier und fünf liessen die Kranzchancen für den Turnerschwinger massiv schwinden, aber nicht komplett verunmöglichen. Im Wissen, dass nur einer Maximalnote im sechsten Gang ein allfälliger Kranzgewinn ermöglichen würde, ging Samuel gegen Daniel Meier mit voller Konsequenz zur Sache. Die Maximalnote wie auch der Kranzgewinn wurden zur Freude der anwesenden Rottaler-Schwingfans Tatsache.

Mit Leon Riebli, David Wüest und Jonas Amrhyn verpassten drei Rottaler-Zukunftshoffnungen den Kranz nur knapp. Leon verlor im sechsten Gang das entscheidende Duell gegen den Teilverbandkranzer Florian Riget und David Wüest musste ein Gestellter gegen Nando Durrer hinnehmen. Beide landeten gemeinsam mit 55.75 Punkten auf dem zehnten Schlussrang. Einen beherzten Wettkampf zeigte auch der aufstrebende Jonas Amrhyn. Ihm gelang ein starker Wettkampf, musste sich leider dann aber im sechsten Gang Roland Bucher geschlagen geben. Mit 55.25 Punkten belegte Jonas den zwölften Schlussrang.

Den Schlussgang in Baar bestritten der Luzerner Topfavorit Joel Wicki und der Schwyzer Marco Ulrich. Nachdem Ulrich im fünften Gang noch völlig überraschend das Direktduell gegen Wicki zu seinen Gunsten entscheiden konnte, richtete der Ausnahmekönner aus dem Entlebuch die Stärkeverhältnisse im Schlussgang wieder her. Wicki besiegte Ulrich souverän und feierte einmal mehr einen verdienten Kranzfestsieg.

Text: Daniel Widmer. Bilder: Tobias Meyer (ZG), Gaby Stirnimann (TG).