Am vergangenen Sonntag fand der traditionelle Saisonabschluss der Luzerner Schwinger beim Herbstschwinget in Schachen statt. Die Rottaler zeigten eine geschlossene Teamleistung und erkämpften sich insgesamt vier Auszeichnungen. Als verdienter Festsieger konnte sich der Romooser Urs Doppmann feiern lassen.
Das hervorragende Wetter lockte nicht nur die motivierten Schwinger nach Schachen, auch zahlreiche Zuschauer wollten sich den schönen Anlass des organisierenden Schwingklubs Wolhusen nicht entgehen lassen. Als grosser Favorit stand der diesjährige Brünig-Sieger und Eidgenosse Erich Fankhauser am Start. Aus Sicht der Rottaler rückten nach den Absagen der beiden Eidgenossen Sven Schurtenberger und Philipp Gloggner die Kranzschwinger Reto Gloggner, Adrian Widmer und Damian Stöckli in den Fokus. Bereits nach dem Anschwingen war klar, dass das letzte Fest im Luzerner Verbandsgebiet zu einer offenen Affiche werden würde, denn Erich Fankhauser stellte die ersten zwei Gänge und verabschiedete sich bereits früh im Kampf um den Tagessieg.
Bis am Schluss an der Spitze vertreten waren hingegen der kräftige Wiggertaler Turnerschwinger Werner Suppiger, Marco Fankhauser, Urs Doppmann und erfreulicherweise auch die Rottaler Hoffnung Damian Stöckli. Für den Schlussgang qualifizierten sich verdientermassen der Romooser Urs Doppmann und der Mitfavorit Marco Fankhauser, welcher für seinen Bruder Erich in die Bresche sprang. Die beiden offensiven Standschwinger suchten ihrem Natur getreu auch im Schlussgang sofort die Entscheidung. Fankhauser setzte bereits im ersten Zug zu einem Kurzzug an, Doppmann reagierte aber ausgezeichnet und setzte seinerseits zugleich zu seinem Paradeschwung an. Resolut kurzte er den Entlebucher und vervollständigte mit augezeichneter Bodenarbeit zum gültigen Resultat. Der Schwingklub Wolhusen konnte durch den Effort von Doppmann den Sieg in Schachen seit langer Zeit wieder einmal in den eigenen Reihen halten. Der Wiggertaler Mitfavorit Werner Suppiger landete mit fünf Siegen und einem Gestellten auf dem Ehrenplatz.
Damian Stöckli starker Vierter
Stärkster Rottaler an diesem Tag war der Neukranzer vom diesjährigen Luzerner Kant. Schwingfest in Hohenrain, Damian Stöckli. Im ersten Gang bodigte er im Kranzerduell den Wiggertaler Peter Gerber souverän. Nach diesem Startsieg bekam er es dann gleich mit Erich Fankhauser zu tun. Gegen den Favoriten zeigte der junge Rottaler sein grosses Können und brachte diesen an den Rand einer Niederlage. Damian blieb den ganzen Gang über standhaft und fühlte sich in seiner Aussenseiterrolle sichtlich wohl. Das technisch hochstehende Duell endete schlussendlich gestellt. Gegen Reto Kaufmann im dritten Gang wurde die Rottaler Hoffnung seiner Favoritenrolle gerecht. Bereits nach kurzer Gangdauer beförderte er seinen Kontrahenten platt ins Sägemehl. Noch vor dem Ausstich folgte für Damian ein nächster Härtetest. Der Berner Teilverbandskranzer Heinz Habegger versuchte den stark aufschwingenden Rottaler zu fordern. Viel mehr als beim Versuch blieb es nicht. Hervorragend eingestellt bearbeitete Damian auch diesen Gegner mit seinem starken Lätz und setzte sich mit einer weiteren Maximalnote an der Ranglistenspitze fest.
Im Kampf um die Schlussgangqualifikation folgte ein weiterer ganz harter Brocken. Werner Suppiger, welcher schweizweit zu den defensiv stärksten Schwingern zählt, versuchte den Lauf des Rottalers zu bremsen. Suppiger vermochte den Gang in seine Bahnen zu lenken, indem er vehement die Bodenarbeit suchte. Damian fand das passende Rezept gegen den Routinier nicht und musste eine Niederlage einstecken. Trotz verpasster Schlussgangqualifikation bestand vor dem sechsten Gang noch die Chance auf eine absolute Topklassierung. Diese bewerkstelligte er mit einem herrlichen Sieg gegen den Kranzschwinger Marco Thierstein zum Abschluss. Mit einem Punktetotal von 57.25 klassierte er sich im hervorragenden vierten Schlussrang.
Weitere Rottaler Auszeichnungen
Gemeinsam im neunten Rang klassierten sich die beiden Rottaler Reto Gloggner und Ueli Zürcher. Reto startete mit dem Sieg gegen Heinz Habegger stark in dem Wettkampf. Im zweiten Gang fand er gegen den jungen Simon Schmid kein Rezept und musste eine Punkteteilung hinnehmen. Im dritten Gang behielt Reto mit dem Sieg gegen Patrick Wicki den Anschluss zur Spitze. Im vierten Gang verlor er dann das Spitzenduell gegen Marco Fankhauser und musste sich aus der Entscheidung um den Sieg verabschieden. Nach dem Sieg über Christian Brun im fünften Gang wahrte Reto aber die Chancen auf eine Topklassierung. Diese verpasste er durch die Niederlage gegen Werner Suppiger im letzten Gang.
Ueli Zürcher seinerseits startete mit einem Gestellten und einem Sieg gegen Manuel Vogel und Urs Riebli. Die Niederlage im dritten Gang gegen den Kranzschwinger Lukas Ottiger setzte das Rottaler Talent noch vor der zweiten Wettkampfhälfte etwas unter Druck. Mit diesem konnte der grossgewachsene Kurzspezialist aber gut umgehen und bettete im vierten Gang Matthias Elmiger souverän ins Sägemehl. Nach einem starken Auftritt im fünften Gang gegen den Kranzschwinger Martin Bättig musste Ueli dennoch eine Niederlage einstecken. Die Auszeichnung verdiente er sich dann aber mit dem abschliessenden Sieg über Stefan Gisler.
Einen verkorksten Start erwischte der Rottaler Kranzschwinger Adrian Widmer. Nach dem gestellten ersten Gang gegen Fabian Zgraggen setzte es im zweiten Gang eine Niederlage gegen den Teilverbandkranzer Damian Egli ab. Im dritten und vierten Gang löste er dann die Pflichtaufgaben in den Duellen gegen Christian Blaser und Timo Burri tadellos. Einen Dämpfer setzte es im fünften Gang ab. Sven Wyss wusste die Angriffe von Adrian geschickt zu verteidigen und erkämpfte sich einen Gestellten. Mit dem Sieg im sechsten Gang gegen Marco Baumann sicherte sich Adrian noch die Auszeichnung im elften Schlussrang.