Vor 1‘200 Zuschauern zeigten die 120 angetretenen Athleten am vergangenen Samstag in Sursee attraktiven Schwingsport. Auch die Rottaler vermochten sich im stark besetzten Teilnehmerfeld zu behaupten. Allen voran Sven Schurtenberger gelang eine Topleistung und konnte sich trotz der Schlussgangniederlage gegen Joel Wicki als Co-Sieger feiern lassen.
Bei kalten aber meist trockenen äusserlichen Bedingungen nahmen zwölf Rottaler topmotiviert den Wettkampf in Sursee in Angriff. Gleich acht von ihnen eroberten sich die begehrte Auszeichnung. Mit Sven Schurtenberger stellte man gar einen Anwärter auf den Tagessieg, welchen er gemeinsam mit Joel Wicki und Werner Suppiger auch holte.
Sven Schurtenberger zeigte von Anfang an eine ganz starke Leistung. Im Anschwingen vermochte er den starken Entlebucher Reto Fankhauser zu bezwingen und setzte im zweiten Gang sogar noch einen drauf. Im Spitzenduell gegen den starken Zuger Gastschwinger Marcel Bieri liess er überhaupt nichts anbrennen und kam mit einem herrlichen Kreuzgriff bereits zu seiner zweiten Maximalnote an diesem Tag. Einen ähnlich starken Auftakt hatte von den Topfavoriten einzig Patrick Räbmatter vorzuweisen. So war auch klar, dass die beiden kräftigen Athleten im dritten Gang aufeinander treffen würden. Beide fackelten im Direktduell nicht lange und suchten von Anfang an den Sieg. Nach einem Angriff von Räbmatter vermochte Sven stark zu kontern und überdrehte seinen Gegner am Boden zum gültigen Resultat. Mit diesem Sieg setzte sich Sven zur Halbzeit klar an die Ranglistenspitze und konnte sich grosse Hoffnungen auf eine mögliche Schlussgangteilnahme machen. Diese bewerkstelligte er auch mit Siegen gegen den Zuger Remo Betschart und dem jungen Wiggertaler Joel Ambühl. Gegen Ambühl musste er all sein Können auspacken, zeigte eine starke Moral und kam kurz vor Schluss noch zum verdienten Sieg.
Schurtenberger- Wicki im Schlussgang
Als seinen Widersacher im Schlussgang kristallisierte sich der Innerschweizer-Überflieger Joel Wicki heraus. Dieser startete gegen den starken Nordwestschweizer Nick Alpiger mit einem Gestellten in den Wettkampf, konnte in der Folge aber aufdrehen. Er bezwang der Reihe nach Marco Heiniger, Ueli Zürcher und Michael Graber. Im fünften Gang bekam er es dann mit dem formstarken Rottaler Damian Stöckli zu tun. Wicki musste all sein Können auspacken um sich in diesem Duell durchsetzen zu können. Mit einem herrlichen Übersprung gelang ihm dies dann eindrucksvoll.
Das Publikum konnte sich auf den prestigeträchtigen Schlussgang zwischen Joel Wicki und Sven Schurtenberger freuen. Die beiden Kontrahenten trafen bereits mehrmals in Schlussgängen aufeinander, so auch beim letztjährigen Luzerner Kant. Schwingfest in Hohenrain, wo Wicki siegte. Auch in Sursee übernahm Wicki sofort das Kampfdiktat. Im Wissen, dass ihm aufgrund des Punkterückstands nur ein gewonnener Gang zum Tagessieg reichen würde, setzte er den Rottaler unter Druck. Bereits nach 1:36 Minuten behielt er mit einem schönen inneren Haken das bessere Ende für sich.
Drei Schwinger teilen sich den Sieg
Da sich Sven Schurtenberger vor dem Schlussgang ein Punktepolster von 1.25 Punkten herausschwang konnte er sich trotz der Niederlage punktgleich mit Joel Wicki als Sieger feiern lassen. Ein starkes Zeichen des kräftigen Rottalers, welcher sich beim letztjährigen Allweg-Schwinget eine Verletzung zuzog und in diesem Jahr noch keinen Wettkampf bestritt. Zu den beiden Schlussgangteilnehmern schloss auch noch der formstarke Wiggertaler Turnerschwinger Werner Suppiger auf. Suppiger verlor zwar das Startduell gegen den Eidgenossen Patrick Räbmatter, konnte aber anschliessend alle Gänge für sich entscheiden und lag nach fünf Gängen punktgleich mit Wicki auf dem zweiten Rang. Im sechsten Gang überzeugte Suppiger mit dem Sieg gegen den Zuger Spitzenschwinger Marcel Bieri, welchen er platt auf den Rücken legte und so in der Schlussrangliste zu Wicki und Schurtenberger aufschliessen konnte.
Damian Stöckli auf dem dritten Rang
Nach der starken Leistung am Badschwinget gelang Damian Stöckli auch in Sursee ein grandioser Wettkampf. Mit zwei Maximalnoten gegen Ueli Rohrer und Toni Kurmann startete Damian ausgezeichnet. Im dritten Gang bekam er es dann mit dem derzeit stärksten Nordwestschweizer Schwinger, dem Eidgenossen Nick Alpiger zu tun. Es war ein packender Gang, in welchem sich die beiden auf Augenhöhe begegneten. Am Ende setzte sich der Favorit mit seiner ausgeklügelten Bodenarbeit aber durch. Da der junge Rottaler im vierten Gang gegen Christoph Bernet platt siegte, lag gar die Schlussgangqualifikationin der Luft. Diese verpasste der Lätz-Spezialist durch die Niederlage gegen Joel Wicki. Den möglichen Spitzenplatz gab Damian aber im sechsten Gang nicht mehr aus den Händen. Souverän bodigte er Simon Fellmann und sicherte sich mit der vierten Maximalnote an diesem Tag den hervorragenden dritten Schlussrang.
Geschlossene Teamleistung
Die Rottaler Nachwuchshoffnungen aus Buttisholz, Ueli Zürcher und Roman Wandeler, zeigten ebenfalls eine Topleistung. Ueli vermochte vier Gegner zu bezwingen und musste nur zwei Niederlagen einstecken. Vor allem mit dem Sieg gegen den starken Teilverbandskranzer Reto Fankhauser überraschte er das Publikum. Nach dem vierten Rang in Wolhusen holte er sich nun mit dem sechsten Rang ein weiteres Topresultat.
Roman Wandeler landete zwei Ränge hinter Ueli auf dem achten Rang. Drei Siege, zwei Gestellte und nur eine Niederlage zierten sein Notenblatt. Im Ausstich holte sich der vielseitige Turnerschwinger gegen die beiden Kranzschwinger Ron Stadelmann einen Gestellten und siegte im abschliessenden Kampf gegen Marco Thierstein. Mit Christian Egli zeigte sich ein weiterer junger Rottaler von seiner besten Seite. Drei Siege, zwei Niederlagen und einen Gestellten brachten ihm Schlussrang elf ein.
Die arrivierten Kräfte Reto Gloggner, Adrian Widmer und Armin Muff besserten die Teambilanz mit ihren erkämpften Auszeichnungen im neunten und elften Rang zusätzlich auf. Reto zeigte vor allem im Gang gegen Eidgenosse Patrick Räbmatter eine starke Leistung, war der aktivere Schwinger und stellte schlussendlich. Gegen den gleichen starken Gegner verlor Adrian Widmer im sechsten Gang und verpasste so eine noch bessere Klassierung.