Am vergangenen Freitagabend trafen sich die Mitglieder des Schwingklubs Rottal und Umgebung zur jährlichen Generalversammlung im Gasthof Rössli in Ruswil. Gemeinsam konnte man auf ein erfolgreiches Vereinsjahr zurückblicken, welches am 1. Juli mit dem ISAF 2018 gekrönt wurde. Zudem fand das Projekt «neue Schwinghalle» in der Versammlung einstimmigen Zuspruch und wird von der beauftragten Projektgruppe weiter vorangetrieben.
Der Präsident des Schwingklubs Rottal und Umgebung, Christian Steurer, begrüsste die rund 100 anwesenden Klubmitglieder nach einem feinen Nachtessen im Gasthof Rössli zur ordentlichen Generalversammlung. Es machte ihm sichtlich Freude, wie viele von ihnen dem Anlass beiwohnten. Nach der persönlichen Begrüssung aller Ehrenmitglieder und den Vertretern des Jodelklubs Heimelig blickte er mit seinem Bericht auf ein ereignisreiches Vereinsjahr zurück.
Das absolute Highlight des Jahres war auch aus Sicht des Präsidenten das Innerschweizerische Schwing- und Älplerfest 2018 in Ruswil. Er dankte dem Organisationskomitee und allen Helfern für die tolle Werbung, welche dieser toporganisierte Anlass für den Schwingklub Rottal und die gesamte Region gebracht hat. Unermüdlich wurde jahrelang für diesen grossartigen Sportevent geschuftet. Belohnt wurde die harte Arbeit mit sensationellem Wetter während der gesamten Festwoche und einem ultraspannenden Schwingfest am 1. Juli. Christian Steurer zeigte sich auch erfreut über die grandios verlaufende ISV-Delegiertenversammlung in Nottwil, wo Klub-Ehrenmitglied Peter Widmer aufgrund seiner grossen Verdienste zum Ehrenmitglied des Innerschweizer Schwingerverbandes gewählt wurde.
Erfolgreiche Aktivschwinger
Die Aktivschwinger des Schwingklubs Rottal und Umgebung starteten mit grossem Elan im Januar mit den ersten Schwingtrainings in die Saison. Es wurde vor den ersten Festen hart an der Technik und Kondition gefeilt. Die Neulinge wurden im Lager der Aktiven herzlich aufgenommen und in jedem Training etwas mehr an das Niveau der «Grossen» herangeführt. Das war das grösste Ziel der beiden technischen Leiter, Armin Muff und Stefan Stöckli. Der Zusammenhalt wuchs von Training zu Training immer mehr. Im Februar war dies besonders gut zu bestaunen, als die Routiniers und die jungen Wilden gemeinsam im Trainingslager in Meiringen an ihrer Form feilten.
Die gute Saisonvorbereitung zahlte sich aus. Insgesamt erkämpften sich die Aktivschwinger 15 Kränze. Teamleader Sven Schurtenberger ging einmal mehr mit bestem Beispiel voran. Er holte sich insgesamt acht Kränze und konnte sich bei drei Rangschwingfesten als Sieger feiern lassen. Unter anderem siegte er beim prestigeträchtigen Allweg-Schwinget, wo er sich souverän mit sechs Siegen an die Ranglistenspitze setzte.
Dass die jungen sich auf diese Saison hin steigern konnten, zeigte vor allem die starke Leistung der beiden Nichtkranzer Damian Stöckli und Fabian Portmann am Luzerner Kant. Schwingfest in Hohenrain auf. Beide erkämpften sich nach einem herausragenden Wettkampf den ersten Kranz ihrer Karriere. Fortschritte machte auch das grosse Talent Ueli Zürcher, welcher in dieser Saison bereits mehrmals am ersten Kranzgewinn schnuppern konnte.
Die Saisonbilanz hätte noch besser ausgesehen, wenn bei einigen Athleten die Verletzungshexe nicht zugeschlagen hätte. Der Eidgenosse Stefan Stöckli verletzte sich bei seinem ersten Kranzfesteinsatz am Schwyzer Kant. Schwingfest schwer am Knie und verpasste die gesamte Saison. Die beiden Langzeitverletzten, Eidgenosse Philipp Gloggner und Kranzschwinger Adrian Widmer, kehrten zwar zum Saisonstart auf die Schwingplätze zurück, vermochten ihr Leistungspotenzial aber noch nicht abzurufen. Der Neukranzer Fabian Portmann trat nach dem ISAF aufgrund anhaltender körperlicher Beschwerden vom aktiven Schwingsport zurück, bleibt dem Verein aber als Betreuer im Nachwuchsbereich erhalten.
Nachwuchsschwinger auf Kurs
Dass man später nur das ernten kann, was man sät, weiss man beim Schwingklub Rottal nicht erst seit gestern. Daher steht die Nachwuchsförderung im Klub stets im Vordergrund. Die technischen Leiter im Nachwuchsbereich, Pirmin Zurfluh und Thomas Küng, leisteten auch im vergangenen Jahr grossartige Arbeit. Den über 50 Nachwuchsschwingern, welche wöchentlich die Trainingseinheiten im Schwingkeller des Bäremattschulhauses besuchten, boten sie stets ein abwechslungsreiches Programm. Nebst dem Technik- und Kampftraining kam auch der Spass nie zu kurz.
Auf den Schwingplätzen zahlten sich die grossen Bemühungen mehrmals aus. Remo Erni mauserte sich in seinem Jahrgang zum Seriensieger, während Roman Wandeler nach dem Übertritt du den Aktiven im vergangenen Januar dank den harten Trainings noch einmal zulegen konnte. Er holte sich den Sieg am Luzerner Kant. Nachwuchsschwingertag und schaffte am Eidgenössischen Nachwuchsschwingertag gar den Einzug in den Schlussgang. Leider verlor Roman dort das Schlussgangduell, klassierte sich aber dennoch im starken zweiten Rang.
Für fünf Schwinger endete an der Generalversammlung die Zeit im Nachwuchsbereich. Jannik Albisser, Jonas Amrhyn, Patrick Bättig, Jano Erni und Noah Staffelbach wechseln auf die nächste Saison hin ins Lager der Aktivschwinger.
Rückblick ISAF 2018
Gespannt warteten die Anwesenden auf den Rückblick des OK-Prösidenten vom ISAF 2018, Roland Küng. Dieser liess es sich nicht nehmen, einige Worte an die Versammlung zu richten. Als OK-Präsident blickte er stolz auf den Anlass zurück. Er bekam bereits am Fest und in den folgenden Monaten durchwegs positive Rückmeldungen von den Zuschauern, den Sportlern und der Bevölkerung und gab diese gerne an die Versammlung weiter.
Er gab den Klubmitgliedern auch einige Eckdaten preis. 12’500 Zuschauer füllten die schön hergerichtete «Rottal-Arena» im Rebstock am 1. Juli und applaudierten den drei verdienten Siegern Christian Stucki, Joel Wicki und Christan Schuler. Über 5’000 Besucher waren am Freitag bei der Schwingerparty vor Ort, besuchten das Konzert von Kunz und Co., vergnügten sich bei volkstümlicher Musik in der Gabenbeiz oder tanzten sich in den Barzelten im Schwingerdorf die Füsse wund. Von Mittwoch bis Sonntag fanden insgesamt 22’156 Besucher den Weg nach Ruswil.
Projekt «neue Schwinghalle»
Im Dezember 2017 wurde innerhalb des Schwingklubs Rottal eine Projektgruppe gegründet, welche sich intensiv mit dem Thema einer neuen Infrastruktur auseinandergesetzt hat. Unter der Leitung von Klub-Vize-Präsident Franz Lustenberger wurde in mehreren Sitzungen über mögliche Optionen diskutiert. Alle waren sich einig, dass man mit der aktuellen Infrastruktur keine optimalen Trainingsbedingungen mehr schaffen konnte.
Die Projektgruppe arbeitete genaue Pläne aus und stellte mit Fachleuten eine genaue Kostenzusammenstellung für eine neue Schwinghalle aus. Nachdem man die Verantwortlichen der Gemeinde Ruswil vom Projekt überzeugen konnte und die Budgetierung gemacht hatte, stellte man an der Generalversammlung das Projekt den Klubmitgliedern vor. Ordnungsgemäss wurde die Versammlung angefragt, ob man dem Neubau der Schwinghalle zustimmen wollte. Einstimmig wurde das Vorhaben angenommen und für ihre akribische Arbeit der Projektgruppe kräftig applaudiert.
Neumitglieder
Auch in diesem Jahr konnte Präsident Christian Steurer der Versammlung begeisterte Schwingerfreunde als Mitschwinger des Schwingklubs Rottal und Umgebung vorschlagen. Sie alle leisteten in der Vergangenheit bereits viele Helferdienste für den Klub oder im Organisationskomitee des ISAF 2018. Thomas Muri, Manuel Bühlmann, Stephanie Graf, Leo Müller, André Haas, Beat Stirnimann, Markus Brühlmann, Christian Roos und Georges Felder wurden unter grossem Applaus in den Klub aufgenommen.
Zusätzlich zu den Rottaler-Nachwuchsschwingern, welche ins Lager der Aktiven wechseln, wurden Mike Burkart und Simon Heller als neue Aktivschwinger aufgenommen.
Ehrungen
Für ihre grossen Verdienste zugunsten des Schwingklubs Rottal wurde der Versammlung Katharina Schild Egli als Freimitglied vorgeschlagen. Sie arbeitete in der Vergangenheit fleissig in den OK’s des Rottalschwingets, der Luzerner Kant. Schwingfesten im Klubgebiet und am ISAF 2018 mit. Ob im Rechnungsbüro, als Sekretärin oder in der Festwirtschaft, für keine dieser Arbeiten war sie sich zu Schade und trug stets zum guten Gelingen der verschiedenen Anlässe bei. Die Anwesenden kamen daher dem Vorschlag des Vorstandes selbstverständlich nach und übertrugen Katharina die Freimitgliedschaft.
Der ehemalige Spitzenschwinger und Eidgenosse, technische Leiter und langjährige Kampfrichter, Damian Egli, gab auf Ende dieser Saison den Rücktritt als Kampfrichter bekannt. Für seine Kampfrichtertätigkeit, unter anderem mit der Teilnahme am Eidgenössischen in Estavayer 2016, wurde dem Ehrenmitglied vom Vorstand ein Präsent überreicht.
Ausblick
Christian Steurer blickte zum Abschluss der Generalversammlung auch schon wieder auf die kommenden Aufgaben und Ereignisse. Die Klubmitglieder erwartet im nächsten Jahr nebst dem Eidgenössischen Schwingfest in Zug viele weitere Highlights. Zum einen findet das Rottalschwinget und Rottaler-Nachwuchsschwinget am Pfingstwochenende wieder in Ruswil statt und zum anderen feiert der Schwingklub Rottal und Umgebung das 100-Jahr-Jubiläum, welches auch gebührend gefeiert wird.
Mit einem grossen Dankeschön an alle Mitglieder für ihre Mithilfe und ihr Vertrauen schloss der umsichtige Präsident die Generalversammlung.